Die miDoggy Parade im September fragt, wie unsere Hunde zu uns kamen?
Na dann wollen wir einmal erzählen. Martina beginnt:
Faszination Galgo Espagnol
Oft habe ich die „Galgo in Not“ Seite studiert. Recht bald besuchte ich auch eines der spanischen Windhunde-Treffen und kaufte einen Schutzengel für meinen zukünftigen Hund. Dieser hing an die 2 Jahre am Kühlschrank und wartete auf seinen „Schützling“. Zu Jahresbeginn 2014 war es soweit und ich füllte das Kontaktformular auf der Seite aus.
Atlas, der Hund von der Straße
Die damaligen Obfrauen des Vereins haben schnell reagiert und im April wurde mir bereits Atlas vorgestellt.
Er lebte in Spanien auf der Straße, wurde ungefähr ein Jahr lang immer wieder gesichtet und hat sich schlussendlich in einem Haus versteckt, wo Nieves (die Leiterin des ortsansässigen Tierheims) ihn einfangen konnte. Lydia und Wolfgang, von Galgo in Not, waren zu diesem Zeitpunkt mit dem Auto bei Nieves, um einige Hunde nach Österreich zu bringen. Obwohl er nicht eingeplant war, hat Atlas es mit seinem kaputten Fuß und seiner lieben Art geschafft, einen Sitzplatz nach Österreich zu ergattern. Er wurde kurzzeitig bei Pflegemama Karin untergebracht und am 16.04. hat sie ihn zu mir gebracht.
Zu Beginn schockiert über seine wenigen 19 Kilogramm und sein ehemals gebrochenes Vorderbein, habe ich ihn mit seinem offenen, herzlichen Charakter allerdings sehr schnell in mein Herz geschlossen.
Im September wurde er dann nochmals operiert, weil in seinem zertrümmerten Bein ein loses Knochenstück gefunden wurde, welches sich entzunden hatte. Er war in der Klinik der Liebling aller, da Atlas ohne Angst mit Jedem mitgegangen ist, obwohl er übersät ist mit Narben und sicher nicht nur gute Erfahrungen gemacht hat. Leider dauerte die Heilung der Wunde an die 5 Wochen, da sie sich nicht schließen wollte. Verband wechseln wurde unser täglicher Begleiter…
Außerdem folgte eine lange Regenerationszeit: zuerst 6 Monate nicht Laufen, danach Muskelaufbau beim Radfahren. Obwohl sein Fuß kürzer und komplett steif ist, beeinträchtigt es Atlas nicht beim Gehen oder Sprinten. Er hat das alles überlebt – er ist ein Kämpfer, der einfach leben wollte und sich mich als Mama ausgesucht hat. Diese Zeit hat uns sehr zusammengeschweißt.
Mir war immer klar, dass ein Windhund einen zweiten Windhund braucht.
„Cousin“ Ferdi war 4 Tage bei uns zu Besuch und ich hab gemerkt, ob 1 oder 2 ist schon egal.
Atlas war oft traurig, wenn wir die Anderen trafen und wieder allein heimfuhren.
Ich hab ihm gesagt: „Atlas, wenn du brav bist und deine Tierarztkosten reduzierst, bekommst du einen „Bruder“. Das hab ich nur wenige Male ausgesprochen und Lydia, Angela und Wolfgang von Galgo in Not haben schon überlegt…
So kam Tiago
Tiago wurde mit einer zweiten Galga im Februar 2016 bei Nieves von einem Jäger abgegeben. Im März sind die Beiden die Reise nach Österreich mit dem Flieger angetreten. Angela hat Turbo (so sein Name zu der Zeit) mit Wolfgang vom Flughafen abgeholt und jeder war einfach nur fasziniert von seiner Gestalt, seinem Aussehen und seiner gigantischen Größe. Er wurde zu Pflegemama Karin in die Steiermark gebracht. Tante Angela (ich nenne sie alle Tanten, weil Galgo in Not einfach eine riesige Familie ist) wusste von Anfang an, dass er zu uns passen würde. Als wir, Atlas und ich, auf einem Fotoshooting in Graz waren, haben wir Turbo und Karin besucht. Der erste Eindruck: „Oh mein Gott! Was ist das? Das ist kein Hund. Das ist ein Pony!“ Seitdem hat er auch den Spitznamen „Pony“!
Nach kürzester Zeit war klar, dass das Pony zu uns zieht.
Am 16.4.2016 – genau zwei Jahre nach Atlas Einzug – war es soweit.
Turbo benötigte mal schnellstens einen neuen Namen. Pflegemama Karin nannte ihn Tiger, weil er sich so geschmeidig bewegt und trabt wie eine große Raubkatze. Ich wollte etwas mit einem spanischen Touch.
Beim Brainstorming gefiel mir besonders Santiago, wo ja Ti enthalten ist und so wurde aus Turbo Tiago.
Tiago kannte unsere Welt überhaupt nicht: keine Stiegen, kein Auto, einfach gar nichts! Er hatte furchtbare Angst vor der ganzen Welt, die ihm aber Atlas jeden Tag aufs Neue gezeigt hat und nach wie vor tut.
Tiago ist am 5.4.2013 geboren. Er ist der größte Galgo und wohl auch der Schnellste, den ich je gesehen habe. Aber er hat nicht das Herz eines Jägers, so wie Atlas. Das war anscheinend der Grund, warum ihn sein Vorbesitzer, der spanische Jäger, nicht behalten wollte.
Da das Pony in sehr vielen Situationen Angstverhalten zeigt, suchte ich einen kompetenten Dolmetscher von „Hund auf Verständlich“. Unsere Tierärztin Ines Kitzweger vermittelte uns zu Oliver Schröder, der uns sehr geholfen hat, Tiago’s Ängste in den Griff zu bekommen.
Er hat sich bestens in unsere Herde (2 Ziegen, 2 Katzen, 1 Schlange) integriert und „klebt nicht mehr so oft in meiner Kniekehle“, weil er mehr und mehr an Selbstvertrauen gewinnt.
Und mein Herz hat er natürlich auch erobert!
Tiago und Atlas in der Kennenlernphase Che besucht Tiago zum ersten Mal Ausflug mit 2 Galgos am Schöckl Tiago macht Werbung für die Hundereise
So kamen Atlas & Tiago aus Spanien in mein Leben!
Liebe Grüße, eure Martina
Und nun zum Teil von mir (Babsi):
Frenchie Love
Die Vernarrtheit in französische Bulldoggen besteht schon lange. In meiner „hundelosen“ Zeit gab es immer den Wunsch nach einem Bully, da ich immer Exemplare zu sehen bekam, die nur Augen für ihr Frauchen hatten und so etwas war mein Traum.
Che, der Revolutionär oder besser Revoluzzer
Durch die Familie meines Lieblingsmenschen trat Che the Frenchie, geboren im Juli 2008, in mein Leben. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich ihn anfangs etwas ausgeblendet habe, weil mein Herz deutlich lauter für die Englische Familien-Bulldogge Football schlug. Als ich dann mit meinem Schatz 2012 zusammen gekommen bin, war Che, der kleine Rabauke, am Wochenende immer öfter bei uns und als ich 2014 schlussendlich nach Baden zog, entschied auch Che, dass er bei uns wohnen möchte.
Er und Murphy sind unsere Familienhunde, aber Che hat sich zu meinem Seelenhund entwickelt.
Auch wenn er seine Bulldoggen „Macken“ hat und er nicht nur Augen für mich hat,
so wie erträumt, lieben wir einander heiß & innig.
Er musste mein Herz erst erobern, aber das hat er nachhaltig geschafft!
Anfangs war er eine ziemliche Aufgabe und es stellten sich uns einige Herausforderungen, was Leinenführigkeit und Kontakte mit Artgenossen betraf. Wir sind noch nicht ganz dort, wo ich hin will, aber der Weg ist der Richtige und es gibt keinen besseren Lehrmeister als den Hund selber! Ich lerne jeden Tag: über ihn, über mich, über uns.
„Bubu“ (einer seiner Spitznamen) ist ein selbstbewusster Sturkopf – intelligent, lernbegierig, immer motiviert! Wenn er könnte, würde er x-mal am Tag spazieren gehen und keine Action auslassen, obwohl er jetzt mit dem Alter auch schon mal über den Dingen steht und einfach in seinem Kronenkissen chillt.
Er ist eine kleine Bulldogge mit großem Ego & ob wandern, tricksen, trailen oder nur kuscheln.
Che ist für alles zu begeistern!
Che genießt das Herbstwetter in Baden Nur Augen fürs Frauchen Zerstörungswut… Wir hatten ne Menge Spaß!
Murphy – die Rudelerweiterung
Da wir so viel Spaß mit Che haben, und Che wiederum viel für Welpen über hat, dachten wir uns:
„Warum nicht gleich im Doppelpack?“
Wir kontaktierten also die Züchterin von Che (sein Stammbaumname lautet Timotheus), da wir unbedingt einen Franzosen wollten, der frei atmend ist. Und nicht nur Che, sondern auch andere „Familienmitglieder“, die wir zufällig in Baden kennenlernten, bestätigten uns, dass alle gut Luft bekommen.
Johanna Fritthum betreibt ihren Kennel „Frenchie vom Künigelberg“ seit Jahrzehnten und weiß auf was bei der Zucht von französischen Bulldoggen zu achten ist. Nach ein paar Gesprächen und Nachrichten, sagte sie uns zu, dass wir im Dezember Wurf einen Rüden aussuchen durften.
Wie es das Schicksal so wollte, war genau ein Rüde im Wurf…
Red Murphy (Red, weil er vom R-Wurf ist) war von Beginn an etwas ganz Besonderes –
seine rosa Nase und sein herzförmiger Fleck am Nacken ließen ihn doch sehr hervorstechen.
Die Zeit bis zur Abholung verging wie im Flug und irgendwie doch nicht, weil man nichts sehnlicher als diesen Tag erwartet. Was diese Phase auf jeden Fall leichter machte, waren die regelmäßigen Foto- und Video-Updates von Johanna. Besuche am Künigelberg waren natürlich jedes Mal besonders spannend: Wie hat sich der kleine Mann entwickelt? Ist er gewachsen? Stehen seine Ohren vielleicht schon? Wird er immer frecher? Wie sind seine Wurfgeschwister drauf?
Im Februar 2017 war es soweit: wir holten Murphy in unser Rudel!
Che war erstmal restlos begeistert und sie begannen sofort im Garten miteinander zu spielen (seht das Video dazu hier). Abends – der „Wurm“ war natürlich immer noch anwesend – konnte man Che’s Gedanken lesen: „Ernsthaft! Bleibt der jetzt da???“ Eine ganze Woche hat er den kleinen Zwerg schmollen lassen, aber Murphy ließ nicht locker und konnte ihn doch zum Spielen „überreden“.
Und siehe da… seit Tag 7 von Murphy’s Einzug wird täglich gerauft, gezupft, gerannt, geschoben und am liebsten gebulldozert – das hält BEIDE fit und macht sie glücklich & zufrieden!
Anfangs brachte der blonde Mann unsere eingespielte Konstellation gehörig ins Wanken, aber mittlerweile können wir uns keinen Tag mehr ohne den Goldglitterbuben vorstellen.
Murphy ist nicht ganz so mutig wie sein „großer Bruder“, darum hat er auch eher die Tendenz, dass er sich gerne in meiner Kniekehle aufhält, wie Martina immer so schön sagt 😉
Er ist ein sehr braver Welpe gewesen – super schnell stubenrein, nix kaputt gemacht, außer sein eigenes Spielzeug, orientiert sich am Großen beim Auto fahren usw. Auch jetzt als Junghund benimmt er sich recht „anständig“, obwohl er ein stimmgewaltiger Frenchie sein kann, wenn er etwas möchte (was wir von Che so nicht kennen). Wenn ihr euch das Video angesehen habt, hätten wir das aber gleich am Tag der Abholung erahnen können…
2 Hunde sind eindeutig eine Aufgabe,
aber mit Geduld, Konsequenz & Liebe ist es auf jeden Fall zu meistern.
Wir sind glücklich uns für einen weiteren Pfoten-Partner entschieden zu haben!
So eroberten Che & Murphy mein Herz!
Herzliche Grüße, eure Babsi