Letzten Sonntag durften Murphy und ich beim Great Global Greyhound Walk teilnehmen. Seit 2006 wird dieser Spaziergang jedes Jahr im Juni durchgeführt. Ursprungsland ist Großbritannien. Und 5 Jahre werden diese solidarischen Walks nun bereits global organisiert.
Great Global Greyhound Walk Vienna
Martina hat mir vor einigen Wochen von dem „GGGW“ erzählt und eigentlich wollten wir gemeinsam daran teilnehmen, aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
Atlas hat vor kurzem den Eignungstest zum Therapiehund bestanden und daher ist Martina im Moment ziemlich viel mit Kursen und Training eingedeckt. So auch an diesem Tag: Erste Hilfe Kurs für Martina. Neroli, Tiago und Atlas genießen in der Zwischenzeit das kühle Wohnzimmer.
Zur Therapiehunde-Ausbildung kommt sicher der ein oder andere Blogbeitrag. Versprochen!
Murphy wirkt kurz enttäuscht, weil er Tiago (der kleine Franzose liebt das „Pony“ einfach…) nicht unter den bereits wartenden Greyhounds, Podencos, Galgos und weiteren Hunden entdecken kann. Er lässt sich von den Anwesenden aber überzeugen, dass wir einen netten Vormittag miteinander verbringen.
Gedanken des solidarischen Spaziergangs.
Grundsätzlich ist angedacht, dass möglichst viele Greyhounds miteinander spazieren, damit auf ihre Eignung als Haustier aufmerksam gemacht wird. Viele dieser Windhunde suchen einen Lebensplatz, weil sie zu langsam für die Rennen sind, keinen Gewinn mehr bringen oder sich verletzt haben und ihre Laufbahn somit zu Ende ist.
Andere Windhundrassen sind allerdings ebenso Willkommen, wie Liebhaber der englischen Sprinter und deren vierbeiniger Anhang.
Der Greyhound – die Rennmaschine?
Ein Greyhound ist nicht nur ein Sportgerät, sondern auch ein Couch Potatoe, der sich winzig klein einrollen kann. Oft verkannt und falsch eingeschätzt kann sich ein Greyhound erstaunlich gut auf verschiedene Lebensstile seiner Dosenöffner einstellen.
Mit Geduld, Konsequenz und Liebe kann ein ehemaliger Renn-Greyhound ein großartiger Partner mit der langen Schnauze werden. Der Renn- und Jagdtrieb sollte nicht unterschätzt werden, aber auch nicht überbewertet. Täglich ein bis zwei Stunden spazieren und wöchentlich ein bis zwei Mal Freilauf im eingezäunten Gebiet befriedigen meist das Bewegungsbedürfnis der Langbeiner.
Treffpunkt: Lobau – Naturschutz trifft Tierschutz.
Unter dem Motto „Love Is All Around“ treffen wir uns am Parkplatz beim Nationalparkhaus Wien lobAu.
27 Hunde und deren Begleiter wandern von dort Richtung Dechantlacke, um Pfoten und auch so manche Füße zu kühlen. Durch das dichte Grün der Au mit teilweise riesigen Bäumen geht es zum Josefssteg. Diese „Brücke“ lässt uns ein riesiges Schilfgebiet überqueren.
Bei der großen Wiese an der Vorwerkstraße wird eine Pause im Schatten eingelegt. Wir laben uns an mitgebrachten Köstlichkeiten. Kaffee, Kuchen, Gulasch für die Zweibeiner, Wasser und Kekse für die Drei- und Vierbeiner – wir sagen danke zu den edlen Spendern!
Ausgeruht geht es auf gleichen Weg zurück zum Ausgangspunkt. Die Strecke ist durchgehend flach. Schotter und Waldwege wechseln sich ab – Sonne und Schatten ebenfalls. An diesem Sonntag sind einige Radfahrer und Läufer unterwegs, sowie sonnenhungrige Badegäste bei der Dechantlacke. Die Gruppe erntet neugierige und bewundernde Blicke, da sich alle Hunde vorbildlich benehmen.
Facts zur Lobau
- Teil des Nationalparks Donau-Auen
- gehört zu den letzten intakten Augebieten Europas
- umfasst 2.300 Hektar
- Naherholungsgebiet der Wiener
- gut erschlossenes Wander- und Radwegenetz
- bringt Naturschutz und Freizeitnutzung in Einklang
Auswertung des Great Global Greyhound Walks 2018
- 206 Spaziergänge weltweit
- 6259 Hunde nahmen teil
DANKE an Barbara K. für die Organisation des Spaziergangs in Wien!
Es war ein sehr schöner, entspannter Vormittag unter Gleichgesinnten.