Atlas erzählt aus dem Leben

Atlas lebt nun seit 4 Jahren bei Martina. Vom Verein „Galgo in Not Austria e.V.“ wurde er aus Spanien geholt und bei einer Pflegestelle in Österreich untergebracht. Bald darauf war er schon an Martina vermittelt.

Atlas ist eine wirkliche Seele von Hund. Durch seinen ruhigen und ausgeglichenen Charakter, hat er vor kurzem auch den Eignungstest zum Therapiehund bestanden. Ein weiteres Abenteuer steht dem Spanier bevor. Aber lassen wir Atlas selbst erzählen!

Mein Name ist Atlas und ich komme aus Spanien

Keine Einzelheiten, aber ich habe mindestens ein Jahr auf der Straße gelebt und überlebt! Mein Bein war gebrochen und mein Vertrauen zu Menschen auch. Darum wollte ich mich auch nicht einfangen lassen. Irgendwann gab ich dann doch auf und habe mich in einem leeren Gebäude versteckt.

Dort haben mich Leute vom ansäßigen Tierheim aufgesammelt und mitgenommen. Wie mein Leben bis dahin ausgesehen hat und was da alles passiert ist, bleibt mein kleines Geheimnis. Geht euch ja auch nix an, oder? Seht einfach, was aus mir geworden ist.

Nieves und ihr Team kümmerten sich aufopfernd um mich. Ich bekam Futter, ein Dach über dem Kopf und mein Vorderbein wurde operiert. Die Zuneigung und Aufopferung dieser Zweibeiner schöpfte Hoffnung in mir, dass nicht alle Menschen böse sind und darum blieb ich euch gewogen.

Auf in neue Gefilde

Ich hatte mich gerade einigermaßen erholt, als Lydia und Wolfgang aus Österreich zu Besuch kamen. Die Beiden wirkten so sympathisch, dass ich mich von meiner besten Seite gezeigt habe. Ich wollte unbedingt mit und obwohl eigentlich kein Platz im Auto für mich vorgesehen war, schummelten die Zwei mich trotzdem auf die Rückbank. Wir Galgos sind es ja gewohnt zu kuscheln 😉

Bei Pflegemama Karin fühlte ich mich sehr wohl, aber der Aufenthalt war nur von kurzer Dauer:
Nach 2 Wochen trat meine Mama Martina am 16.04.2014 in mein Leben!

Stolpersteine zu Beginn

Und von da an ging es weiter bergauf, wenn auch mit Stolpersteinen. Mein Gewicht betrug zu der Zeit schlappe 19 kg. Mit dem feinen Frischfutter, was wir hier jeden Tag serviert bekommen, bin ich inzwischen bei 27 kg gelandet. Das ist bei meiner Größe ideal.

Das zweite Problem war nach wie vor mein linkes Vorderbein. Ein Knochenstück war abgesplittert. Es musste in einer langen OP entfernt werden. Tapfer, wie immer, ging ich mit den fremden Menschen mit und hoffte auf das Beste. Meine Mama zitterte, denn Narkosen sind für Windhunde nicht ungefährlich.

Ein Kämpfer, wie ich eben bin, kam ich aus dem Operationssaal wieder raus. Mama ist so stolz auf mich gewesen: nicht nur, weil ich die OP überstanden hatte, sondern weil ich auch immer so freundlich und vertrauensvoll zu den Klinik Mitarbeitern war. Sie haben mir ja auch nix gemacht. Sie wollten nur helfen.

Therapie für mich

Mama Martina war lange mit meiner Genesung beschäftigt. Zuerst heilte die Wunde nicht anständig. Über 5 Wochen dauerte es bis der tägliche Verbandswechsel sich endlich verabschiedete. Und dann ging es weiter im Schritttempo! Im wahrsten Sinne des Wortes.

6 Monate durfte ich nur gehen und nicht laufen. Was das für mich als Windhund, Sprinter und Jäger bedeutet, muss ich euch nicht erklären… Ich hielt mich aber in Zaum, da ich Martina nicht enttäuschen wollte. Weil ich so lange brav still gehalten habe, war es dann auch an der Zeit mit dem Muskelaufbau zu beginnen.

Martina brachte mir also bei, dass ich neben ihr und dem Fahrrad laufen darf. In gemäßigtem Trab!
„Ok Mama. Wenn du das möchtest…“ Und so summierten sich unsere Kilometer auf den Feldwegen. Ich wurde stärker und mobiler.

Mein linkes Vorderbein ist zwar etwas kürzer und steifer als das andere, dennoch schmerzt oder beeinträchtigt es mich nicht. Ich kann auch wieder schnell flitzen. Zur Sicherheit bekomme ich dann eine Gamasche als Schutz drauf und los geht’s.

Meine Brüder

In 2 Jahres Abschnitten zogen meine Brüder ein. Tiago im April 2016 und Neroli im April 2018. Wie Martina bereits im Beitrag „Ein Galgo aus Spanien zieht bei mir ein!“ erwähnt hat, wurde ich nicht gefragt, ob mir das Pony recht ist. Aber wir wuchsen zusammen und inzwischen kann ich es mir ohne ihn nicht mehr vorstellen.

Tiago war nicht gleich von Beginn an der Bruder in meinem Herzen. Er brachte schon etwas Unruhe in unser eingespieltes Team. Es gab nicht mehr Martina & Atlas, sondern es war ein plus Tiago, welches viel Aufmerksamkeit forderte. Tiago soll euch seine Geschichte einmal in einem anderen Beitrag erzählen, genau so wie Neroli. Denn seine Story ist wieder eine andere.

Neroli ist grundsätzlich gelassener als das Pony und gleicht unser 3er Gespann gut aus. Darum hat Martina im Moment sogar Zeit, um eine neue Herausforderung mit mir zu bestreiten, obwohl sie sich jetzt um 3 von unserer Sorte kümmert.

Neroli, Martina & Tiago

Ich werde Therapiehund

Vor 4 Wochen habe ich den Eignungstest bestanden und wir beide haben die Therapiehunde-Ausbildung bei dem Verein HUNDE STÄRKEN begonnen. Ich bin schon ziemlich stolz, denn wie ich gehört habe, gibt es nicht sooo viele Windhunde, die das machen können. 😉 Meine ruhige und gelassene Art dürften dabei ziemlich hilfreich sein.

Martina ist hoch motiviert und hat uns „Einzelkindtraining“ verordnet. Uns heißt in dem Fall Tiago und Neroli müssen ebenfalls üben. Mitgehangen, mitgefangen – sag ich da nur 😛 Der Fokus liegt natürlich bei mir, weil wir nun in einem Jahr sehr viel lernen wollen. Ich weiß eh, dass ich alles kann. Wenn ich will!

Letztens haben wir verschiedene Fortbewegungsmittel, abgesehen von funktionstüchtigen Beinen, kennengelernt. Den Rollstuhl find ich cool, an den Rollator muss ich mich noch gewöhnen. Aufgaben wie „Platz auf der Decke“ und „Slalom durch Käsestücke“: no problem! „Sitz“ mag ich nicht so gern, mache ich für Martina allerdings auch.

Therapiehund
Hier seht ihr mich während der Therapiehunde Ausbildung

Nicht nur ich muss viel trainieren, sondern auch meine Hundemama. Sie durfte die Kursleiterin bereits bei 2 Settings begleiten und einigen Theorievorträgen lauschen. Jetzt ist dann bald Sommerpause, was aber nur so viel heißt, dass Martina mehr Zeit hat, um mit mir zu arbeiten… Das wird wohl ein anstrengender Sommer!

Spannend ist es allemal und ich bin froh, den guten Zweibeinern auf diese Art und Weise etwas zurück geben zu können. Vorher müssen wir natürlich erstmal im Frühling 2019 die Prüfung bestehen – da bin ich aber guter Dinge 😉

Ciao und Wau,
Euer Atlas

Namensbedeutung

Zum Schluss noch kurz die Bedeutung seines Namens:
Atlas ist ein Titan der griechischen Mythologie gewesen, der das Himmelsgewölbe am westlichsten Punkt, der damals bekannten Welt, stützte. Entspricht auch der Personifizierung des Atlasgebirges und sein Wortstamm bedeutet so viel wie „erdulden“, was seinen Charakter treffend beschreibt.

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