Im Moment steht die Luft bei uns und dass nicht erst seit gestern. Gerade den Winter aus dem Fell raus gekämmt, schon steht der „Hochsommer“ vor der Tür. Diese tropischen Temperaturen müssen unsere vierbeinigen Lieblinge genau so verkraften wie wir. Damit die heißen Tage & Nächte leichter zu ertragen sind, haben wir hier einige Tipps zum Kühlen gesammelt.
1. Trinken – Flüssigkeitszufuhr
Frisches, nicht zu kaltes Wasser sollte immer zur Verfügung stehen, egal ob zu Hause oder wenn ihr gemeinsam unterwegs seid. Murphy ist ein richtiger Frischwasser Fan – am liebsten trinkt er vom Strahl aus der Gießkanne, während ich die Terrassenpflanzen gieße. Und sollte ich mal übersehen, dass bereits zu viele Futterbrösel von der letzten Mahlzeit im Trinknapf schwimmen, sieht er mich vorwurfsvoll an und verlangt klares Wasser.
Aber was, wenn Hund nicht gerne trinkt? Atlas und Tiago nehmen auf übliche Weise eher wenig Wasser zu sich. Neroli zeigt, dass nicht alle Galgos gleich sind. Er benutzt immer wieder den Napf, aber bei weitem seltener als andere Hunde.
Wie kommen die Galgos nun zu ausreichend Flüssigkeit? Martina serviert ihnen die Haupt-Mahlzeit mit viel Wasser angereichert. Zusätzlich bereitet sie ihnen selbst gemachtes Joghurt, welches einen hohen Flüssigkeitsanteil aufweist (in kleinen Mengen beginnen und auf Verträglichkeit testen!). Auch Wasser mit Geschmack, z.B. ein wenig mit Fleischbrühe vermischen, wird gerne angenommen.
2. Schwimmen + Wasserspiele
Schwimmen oder Plantschen? Was auch immer der Fellnase genehm ist, um Beine und Bauch zu kühlen, sollte in Angriff genommen werden. Einen Hund zum Schwimmen zu zwingen, bringt wohl nichts außer Spuren der Krallen auf nackter Haut und ein eingeschüchtertes bzw. noch schlimmer → verängstigtes Tier. Ratsamer ist es den Hund selber die Erfahrung machen zu lassen, wie angenehm und kühlend Wasser auf Fell und Haut sein kann.
Eine Möglichkeit Interesse zu wecken und die Scheu langsam abzulegen, ist Leckerli ins kühle Nass zu werfen. Anfangs reicht dies mit einer großen Schüssel Wasser, später können die Behältnisse (Trog, Hundepool) größer werden bis man sich an ein richtiges Gewässer traut. Dort bitte dem Interesse/Können des Hundes angemessen weit die Kekse werfen.
Murphy hat sein Faible für das kühle Nass bereits letztes Jahr in seinem ersten Sommer entdeckt. Mit Liebe spielt er in Gewässern, wo ein Laufen und Stehen für ihn noch gut möglich ist. Schwimmen kann er zwar – wenn es nicht sein muss, dann lässt er es meistens aber lieber.
Für den Urlaub am Weissensee haben wir Schwimmwesten für ihn und Che gekauft. Somit waren wir beruhigter, wenn wir selber ins Wasser gingen und die Frenchies wirklich nach wollten.
Am liebsten wird sowieso im heimischen Hunde-Pool, mit dem Schlauch oder dem Rasensprenger im Garten geplantscht. Das geht bei der Tropenhitze am allerbesten und benötigt keine Schwimmweste.
Die 3 Galgos Atlas, Tiago und Neroli zeigten anfangs, als sie zu Martina kamen, alle die gleiche Abneigung was Wasser betrifft. Wenn möglich mit keiner Pfote ins Wasser!! Bis der jährliche Urlaub am Meer ansteht und dann das Verlangen bei der Hunde-Mama zu sein, größer ist, als nicht nass zu werden 🙂
Bis jetzt hat es noch jeder der 3 spanischen Windburschen zum Kühlen ins Wasser geschafft und es auch für mehr als angenehm befunden. Atlas und Neroli können mittlerweile den Spaß daran nicht mehr verbergen – sie werden richtig lustig und verspielt, sobald sie sich ihre dünnen Gliedmaßen kühlen. Und Tiago hüpft mittlerweile in jede „Gatschlacke“ um sich zu erfrischen….
3. Erfrischendes zum Mampfen
Ein befüllter, gekühlter Kong, selbst hergestelltes Hundeeis oder eine erfrischende Melone sind Möglichkeiten eure Hunde schmackhaft bei der Hitze zu verwöhnen und gleichzeitig abzukühlen. Zahlreiche Rezepte dazu findet ihr im Netz. Streichwurst, Cottage Cheese, Thunfisch, Käse und Joghurt sind auf jeden Fall Bestandteile, die liebend gerne angenommen werden.
Was die Hauptmahlzeit angeht, sind einige Hunde dankbar weniger, aber dafür öfter zu futtern. Auch leichtere Kost wird besser vertragen. Die chinesische Ernährungslehre empfiehlt Nahrungsmittel mit kühlender Wirkung. Darunter fallen z.B.: Muskelfleisch vom Geflügel, Brokkoli, Joghurt, Apfel und Banane.
4. Gassirunde & Co.
Bitte versucht eure Gassirunden auf morgens und abends zu legen, um die paar Grad weniger zu nutzen. Wir bevorzugen bei dieser hochsommerlichen Hitze bevorzugt auf Wiesen und noch besser im schattigen Wald und in der Nähe von Bächen oder kleineren Flüssen unterwegs zu sein.
Und das am besten nicht zur high noon in der Mittagssonne. Asphalt kann bei 25° C Außentemperatur an die 50° C heiß sein, bei 30° C bereits 57° C!! Wenn ihr zweifelt, fühlt einfach mit eurem Handrücken oder eurer Fußsohle die Temperatur des Untergrunds.
Bitte verlangt keine sportlichen Höchstleistungen von euren Fellnasen bei diesen tropischen Temperaturen. Gönnt euch doch einfach eine Pause oder fahrt an den See oder veranstaltet einfache Keks-Suchspiel im Schatten. Take it the easy way…
5. Schattenspender & Sonnenanbeter
Egal, ob im Garten, am Balkon oder im Badeurlaub: bietet eurem Hund einen Platz im Schatten an! Stellt Sonnenschirme auf, kurbelt die Markise auf oder lasst die Tür zum Wohnraum geöffnet, damit sich die Fellnase zurückziehen kann, wenn sie möchte. Dunkelt Räume eventuell ab, um die Hitze so gut es geht, draußen zu lassen.
Wenn ihr Sonnenanbeter habt, wie es Che war und Neroli zu sein scheint, behaltet die Vierbeiner im Auge. Manchmal muss man sie vor sich selber retten und ihnen erklären, dass es jetzt an der Zeit ist ein Schattenplatzerl aufzusuchen.
6. Kühlmatten & Co.
In den großen Weiten des Internets sind einige kühlende Accessoires für unsere 4-beinigen Lieblinge zu finden. Kühlwesten, coole Bandanas und kühlende Halsbänder würde ich mit Vorsicht verwenden. Hunde können sich diese nicht selbst ausziehen und bei mäßiger Qualität kann sich auch hier leicht ein Hitzestau entwickeln.
Für Murphy & Che haben wir voriges Jahr eine Kühlmatte gekauft und sie einfach mal ins Wohnzimmer gelegt. Che hat es ausprobiert, aber nicht so oft genutzt wie Murphy. Murphy findet sie richtig cool und verwendet sie heuer genau so gerne wie 2017. Sogar Tiago hat sich letztens drauf gequetscht (siehe Foto). Als Alternative dazu kann man gerne ein feuchtes Tuch (Handtuch, Leintuch) anbieten.
7. Auto fahren
Dieses Thema ist kein Neues, aber ich möchte es aus Sicherheitsgründen trotzdem nochmal erwähnen:
Bitte lasst bei diesen Temperaturen euren Hund nicht im Auto warten – auch nicht kurz!
7 Tipps zum Kühlen
Zusammenfassung
♦ frisches, nicht zu kaltes Wasser bereitstellen oder Futter mit Flüssigkeit anreichern
♦ Freizeit/Urlaub am Wasser: Seen, Flüsse & Bäche besuchen
stehende Tümpel meiden – kann ev. krankmachende Bakterien beheimaten
zu Hause, wenn möglich: Hundepool aufstellen, Wasserspiele veranstalten
♦ Futter anpassen, leichtere Kost, aufteilen auf mehrere Mahlzeiten
♦ Gassirunden bewusst wählen, Aktivitäten runter schrauben
♦ Schattenplätze zur Verfügung stellen
♦ Kühlmatten ausprobieren (wenn Interesse besteht) oder ein feuchtes Tuch als Ablage anbieten
♦ Hund niemals im Auto warten lassen
2 Antworten
Hallo Babsi!
Oh, so wichtige Infos und tolle Tipps!
Bei uns gibt’s bei der Hitze auch nur Planschen im Garten und in kleinen (fliessenden) Gewässern! Aber in’s Wasser gehen mag Dea bis jetzt nur bis zum Bauch – keinen Schritt weiter ???? Wenn ihr Spielzeug ein paar Zentimeter außer Reichweite treibt wird es empört angebellt und das Herrli muss holen gehen..!
Viel Durchhaltevermögen für die heißen Tage und liebe Grüße,
Melanie
Hallo Melanie,
wir hatten mit Murphy mal eine Situation, wo ein Mali sein Spieli netterweise gerettet hat ????
Vielleicht entdeckt Dea ja noch die Liebe zum Wasser ????
Ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße Babsi