Eine Hundereise ins Kärntner Land
Der langersehnte Sommerurlaub steht vor der Tür, der Erste mit dem Jungspund Murphy im Gepäck. Mal schauen, wie das mit 2 Hunden abläuft? Der Kofferraum ist auf jeden Fall fast doppelt so voll wie sonst – eh klar – Futter, Leinen, Halsbänder, Brustgeschirre, Spielsachen, Hundedecken, Handtücher usw. müssen in zweifacher Ausführung mit.
Sonntag: Techendorf – Ronacherfels
Nachdem am Samstag bereits die Koffer und Taschen vollgestopft wurden, kann es am Sonntag relativ zeitig losgehen. Um 08:20 Uhr verlassen wir Baden und mit einer kurzen Pause am Packsattel kommen wir um 13:00 Uhr in Techendorf an.
Wir beziehen ein hübsches Appartement mit Garten im Hotel Regitnig. Von der mit-allem-was-man-so-braucht ausgestatteten Küche, über ein gemütliches Wohn-Ess-Zimmer bis zu einem großzügigen Bad ist alles vorhanden.
Ausgepackt ist schnell und schon geht es los. Die Gassi Wiese (mit Sackerl Spender) hinter unserer Wohnstätte führt uns hinauf Richtung Gatschach Waldweg. Eineinhalb Stunden geht es auf schattigem, recht ebenen, eher steinigem Untergrund zum Ronacherfels. Auf halber Strecke befindet sich, mit einem kurzem Abstecher, ein Bacherl, wo sich die Wauzis den Bauch kühlen können.
Immer wieder können wir bereits den Blick auf den türkisblauen See genießen und das frische Nass förmlich spüren. Als wir schlussendlich das letzte Stück bergab wandern, düst die Frenchie Connection Vollgas bergab. Wo wollen sie bloß hin? Als wir hinterherkommen, wissen wir es: voller Begeisterung sind Che & Murphy bei der ersten Bucht in den Weissensee gesprungen & holen sich ihre verdiente Erfrischung.
Wir planschen ein bißchen herum, Murphy versucht die Wellen, die Enten und die schwimmenden Stöckchen zu fangen und hat mega Spaß dabei. Che genießt die Abkühlung und lässt den „Teenager“ Unfug machen. Eine Seerundfahrt mit dem Schiff macht unseren ersten Ausflug komplett.
Zu Beginn des Urlaubs gönnen wir uns ein sehr g’schmackiges Abendessen im Hundestüberl des Regitnig. 3 Tische findet man hier auf eher engem Raum, daher sollten Hunde gut sozialisiert sein. Che muss sich kurz ärgern, weil der schwarze Labrador ohne Leine ist und Murphy begrüßt. Er beruhigt sich aber schnell wieder und wir genießen unser Nachtmahl.
Montag: Naturpark Erlebnisparcours
Ausschlafen ist angesagt, weil draußen Regenwetter herrscht. Wir 4 drehen uns alle immer wieder um, bis Che meint es ist an der Zeit seinen 9. Geburtstag zu feiern.
Der Geschenktisch ist voll: Spielzeug und Snackboxen von hundekeks.at. Der gelbe Hund und das Quietschi sind die Highlights – der Hund ist nach 15 Minuten kaputt, das Quietschi lebt komischerweise immer noch… Die Leckerlis sind der Hammer und werden definitiv wieder gekauft!
Nach einer kurzen Gassirunde machen wir unseren Wocheneinkauf beim nahe gelegenen Supermarkt, um dann zu „frühstücken“.
Um ungefähr 14:00 Uhr klart es auf, wir sind ready und erkunden die andere Seite der Brücke.
Bei Schuler’s Weinstube Richtung Seehaus Winkler geht es auf kleiner asphaltierter Straße zum ersten Schotter/Wiesenweg, den wir links hinauf zum Wald nehmen. Die Wiese wird ausgiebig zum Wälzen genutzt: Che und Murphy finden es großartig. Ein Bach kreuzt den Weg am Waldrand, dann entdecken wir links eine Tafel: zum Naturpark Erlebnisparcours. Dort wollen wir natürlich hin!
Auf dem Baumstamm und über die Seile balancieren – kein Problem. Die Rutsche runter schon… Wurde dann von meinem Cousin aufgeklärt: es ist eine Bauch-mit-Kopf-voran-Rutsche. Aha, wieder was gelernt. War wohl lange nicht mehr auf Spielplätzen 😉
Vorbei am Naturdenkmal „Buchbichl“ kommen wir auf eine Wiese, wo ich RIESEN Agility Geräte erblicke. Mein Lieblingsmensch klärt mich auf, dass wir auf der Mountain Bike Strecke gelandet sind. Nachdem das Wetter an dem Tag nicht so toll ist, nutzen wir die Gunst der Stunde und probieren die riesige Holzwippe, die Bögen und die Balancebretter mit den Hunden aus. Natürlich immer mit dem Blick nach oben, ob eh kein Downhill Cruiser her gerauscht kommt. Ganz mutig sind unsere 2 Vierbeiner und stellen sich mutig den Aufgaben.
Um den Energievorrat wieder aufzufüllen gibt es abends für uns selbstgemachte Pizza, Che & Murphy freuen sich über duftende Barf Dosen.
Dienstag: Ronacherfels – Steinwand
Heute wird nicht so lange geschlafen und zackig nach dem Aufstehen werden Weckerl für das Frühstück geholt. Um 10:00 Uhr sind wir bereits am Schiff um zum Ronacherfels zu gelangen. Die Weissenseeschifffahrt der Familien Müller und Winkler sind generell sehr hundefreundlich. Man benötigt keinen Beißkorb, muss nicht extra für die Wutzis zahlen und wird auch nicht schief angesehen, wenn die Hunde nass sind. Eine Rundfahrt kostet 12€ pro Erwachsenem, Kinder zahlen 6€. Für kürzere Strecken zahlt man weniger.
Zielhafen Ronacherfels ist bald erreicht, von dort geht es mit Schwimmpausen für Mensch und Tier zur Steinwand. Die Badebuchten locken mit türkisem, seichtem Einstieg in superklares 22 Grad warmes Wasser. Meistens sind wir alleine, aber natürlich trifft man auch andere Wanderer mit und ohne Hund. Die Bodenbeschaffenheit wechselt von hauptsächlich Erde bis steinig mit Wurzeln gespickt. Der Weg ist auch für Anfänger gut geeignet. Von der Steinwand nehmen wir wieder das Schiff zurück nach Techendorf.
Nachdem Mittagessen relaxen Murphy und ich auf der Liege so lange bis die Buben nebenan mit dem Fußball zu spielen beginnen. Er will mitspielen – UNBEDINGT! Und wenn eine französische Bulldogge etwas will, dann versucht sie das mit aller Macht zu erreichen.
Nachdem wir beiden das „ausdiskutiert“ haben, machen wir uns mit Herrli und Che noch auf zu einer Abendrunde im Gatschach Wald.
Selbstgemachte Waffeln füllen diesen Abend unsere Mägen. Die Bellos bleiben wie die restliche Woche bei Dose mit diversen Garnituren (Käsestückchen, Schinken, Cottage Cheese o.ä.). Ja, sie werden verwöhnt 😉
Mittwoch: Techendorf – Naggleralm
Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es um 10:00 Uhr auf dem Wanderweg 25 zur Naggleralm. Über einen Schotterweg, der immer wieder einen Blick auf den schönen See zulässt, gelangen wir oben nach ungefähr eineinhalb Stunden an. Die mit Wiesenblüten verzierte Mittagsjause kräftigt uns für den Abstieg. Die Bewirtung auf der Hütte ist sehr aufmerksam und flott. Unsere Hunde verhalten sich sehr brav, trotz bellender Zwergschnauzer ein paar Tische weiter. Die Kühe beobachten wir gelassen aus der Entfernung, die Almrunde lassen wir heute lieber aus.
Runter entscheiden wir uns für den Wiesenweg mit tollem Ausblick und wunderschönen Almblumen. Glücklich und erschöpft erreichen wir den Startpunkt Bergbahn Weissensee nach circa 45 Minuten.
Nach ein wenig Entspannung und Trickdog Übungen flanieren wir noch zu viert über die Seepromenade von Techendorf Richtung Gatschach. Abschließend gönnen sich Che & Murphy eine schnelle Abkühlung beim Seezugang neben dem Würstelstand.
Donnerstag: Techendorf – Alte Mühle – Naggl – Paterzipf
Heute macht die Hundereise die letzte Wanderung des Urlaubs. Unser Ziel ist der Paterzipf über die alte Mühle bei Naggl. Zuerst nehmen wir wieder den Wanderweg 25 und wechseln dann auf die 26. Die Strecke ist eher eben, fast gänzlich im Schatten bis auf das letze Stück. Für fließendes Quellwasser und Rastmöglichkeit wird bei der alten Mühle gesorgt.
Beim Paterzipf angelangt übersetzen wir mit dem Schiff zum Ronacherfels um uns dort eine Verschnaufpause mit Mittagssnack zu genehmigen.
Weiter geht es zu einer Badebucht, wo Murphy zuerst nicht wirklich schwimmen will. Als ich mich umdrehe und wegschwimme, höre ich das Herrli schon rufen: „Murphy“! Er kommt zu mir und ich begleite ihn zurück zum Ufer. Che ist auch ein braver Schwimmer, bevorzugt aber das seichte Gewässer. Mit dem Schiff tuckern wir später wieder gen Appartement.
Das Abendessen genießen wir auf der Regitnig Terrasse (dort sind Hunde auch erlaubt). Murphy ist ein kleiner Flegel und bellt den Münsterländer an – es dauert ein wenig bis wir ihn wieder auf uns fokussieren können, aber wir schaffen es. Spielen und Kunststücke üben mit den Kindern aus dem Nachbarappartement rundet den Urlaubstag für die Hunde ab.
Freitag: Badeplateau Hotel Regitnig
Nach einem gemütlichen Start nutzen wir den letzten Urlaubstag zum Energie auftanken. Am Schiffsbadesteg des Regitnig, wo Hunde erlaubt sind, stehen Entspannung, Wasser-Spaß und Experimente mit dem Selfiestick am Programm.
Bevor wir uns am Abend ans Einpacken machen, spazieren wir die Seepromenade auf der anderen Seite der Brücke entlang, wo allerdings ziemlich viele Radfahrer unterwegs sind, was mit den beiden französischen Bulldoggen und den Schleppleinen ein bisschen zum Spießrutenlauf wird.
Wir nutzen die kühle Nacht um angenehm und rasch Heim zu kommen – wir sind mit Sicherheit besser dran als an einem Reisesamstag. Zum Mitternachtsgong treffen wir mit zufriedenen, erschöpften 8-Pfoten zu Hause ein. Das Wichtigste wird aus dem Auto mitgenommen, der Rest kann warten. Che & Murphy watscheln zielgerichtet ins Bett, wir folgen bald und träumen wohl alle von unserer erlebten Hundereise an den Weissensee…